Silvesternacht. Nach einer Legende wird derjenige Mensch, der als letzter im alten Jahr stirbt, für ein Jahr zum Fuhrmann, der die Seelen der Sterbenden einsammeln muss. Die todkranke Sozialarbeiterin Edith wünscht sich, David noch einmal wiederzusehen, den Mann, den sie über alles liebt. Aber David will nichts davon wissen, er will den Jahreswechsel auf seine Weise verbringen: Auf einer heruntergekommenen Bahnhofstoilette setzt er sich um Mitternacht den „Goldenen Schuss“. Mit Ächzen und Knirschen rollt der Todeskarren heran, der Fuhrmann ist Davids alter Freund George, der ihn einst zum Drogenkonsum verleitet hat, und nun seinen Kumpel in das neue Amt einweisen will. Er konfrontiert David mit der sterbenden Edith, an deren Krankheit er die Schuld trägt. Er zeigt ihm seine Frau Maria, die er misshandelt und seine kleine Tochter, die er vernachlässigt hat. David erkennt seine Fehler und würde alles tun, um diese rückgängig zu machen. Doch gibt es überhaupt ein Zurück?! Das Stück basiert auf der Erzählung der Literaturnobelpreisträgerin Selma Lagerlöf. In die Gegenwart verlegt, verbindet es die Legende vom Fuhrmann mit drastischen Schilderungen über ehelicher Gewalt, Missbrauch und Kindesmord, thematisiert die Immunschwächekrankheit AIDS und den damit oft verbundenen sozialen Abstieg. Mystisch und realistisch zugleich.
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