Charles Perrault sammelte bereits im 17. Jahrhundert in seiner französischen Heimat viele Volksmärchen und änderte sie nach eigenen Vorstellungen ab. Die Ursprünge des Märchen liegen jedoch noch viel weiter zurück. So gab es ähnliche Erzählungen schon bei den alten Ägyptern und im alten China. Es soll weltweit mehr als 400 Versionen von der Geschichte des armen Mädchens geben, das von seiner Stiefmutter gequält und am Ende doch den Prinzen findet und glücklich wird. Während bei den Gebrüder Grimm das Ballkleid im Baum auf dem Grab der Mutter zu finden ist, lässt Perrault eine Fee auftreten, die dem Mädchen hilft. Im deutschen Märchen ist die Rede von einem goldenen Schuh, im französischen Märchen besteht er aus Glas. Bei Perrault vergibt Cendrillon ihrer Stiefmutter und deren Töchtern. Bei Aschenputtel verstümmeln die Schwestern sich selbst, um in den Schuh zu passen. Denn dies eine ist beiden Märchen gleich, dasjenige Mädchen, welcher der gefundene Tanzschuh passt, soll die Braut des Prinzen werden. In Wirklichkeit aber ist weder die eine noch die andere Version korrekt. Eigentlich war es Perrault selbst, der Aschenputtel bzw. Cendrillon begegnet ist. Nämlich als er nach einem verlorenen Kartenspiel mit dem Dauphin von Frankreich halbnackt Schutz in Aschenputtels Küche aufsuchte. Später erschien die Erinnerung an jene Tage, die sich ähnlich wie im Märchen zutrugen, in Perraults ersten Märchenbuch “Mutter Gans Geschichten”.
8 Rollen (4 D, 4 H) 5 Bühnenbilder